Was ist Psittakose?

Diese auch als Papageienkrankheit bezeichnete Infektion wird durch das Bakterium Chlamydophila psittaci verursacht. Dieser Erreger kann neben allen Vogelarten auch Säugetiere und den Menschen befallen. Daher zählt die Psittakose zu den sogenannten Zoonosen - die auf Menschen übertragbaren Krankheiten.

Symptome, Diagnose und Behandlung beim Vogel

Wie viele Vögel den Erreger der Papageienkrankheit latent in sich tragen, ohne dass es zum Ausbruch kommt, ist nicht bekannt. Oft zeigen sich in diesen Fällen nur eine erhöhte Kükensterblichkeit und unerklärliche Todesfälle, die sich auch mit anderen Gründen, wie z. B. dem Alter eines Tieres erklären ließen.

Kommt es zum Ausbruch der Erkrankung können die Symptome vielfältig sein. Die Tiere verweigern das Futter, zeigen ein gesträubtes Federkleid und magern stark ab. Wichtigste Erscheinungen sind Augen- und Nasenausfluss sowie starker, oft blutiger Durchfall. Gerade letzteres gilt als sicheres Anzeichen einer Psittakoseerkrankung. Ohne Behandlung tritt der Tod bei betroffenen Tieren meist innerhalb von 8 bis 14 Tagen ein.

Als Diagnosemöglichkeit wurde lange die Untersuchung einer Kotprobe genutzt. Inzwischen hat sich gezeigt, dass der Nachweis von Chlamydophila per Tupferproben weitaus zuverlässiger ist. Zu diesem Zweck werden Abstriche von der Lidbindehaut am Auge, vom Kropf und von der Kloake in genau dieser Reihenfolge mit einem Tupfer gemacht.

Bestätigt sich der Verdacht, so schreibt der Gesetzgeber die Behandlung mit Doxycyclin (Chlortetracyclin) oder alternativ mit Baytril (Enrofloxacin) vor. Die Behandlung mit diesen Antibiotika sollte immer in Rücksprache mit einem vogelkundigen Tierarzt und dem zuständigen Amtstierarzt erfolgen. Nach Abschluss der Behandlung werden erneut Tupferproben wie vor beschrieben entnommen.

Symptome, Diagnose und Behandlung beim Menschen

Der Mensch infiziert sich hauptsächlich durch das Einatmen des erregerhaltigen Staubes aus Vogelkäfigen und Volieren. Nach einer Inkubationszeit von 1 – 2 Wochen treten Grippeähnliche Erscheinungen mit hohem Fieber und damit einhergehenden wesentlichen Störungen des Allgemeinbefindens wie Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwächeanfälle usw. auf. Durch das Einatmen setzt sich der Erreger auch in den Bronchien fest und es kommt zu verschiedenen schwer verlaufenden Lungenentzündungen. Beim Auftreten der geschilderten Symptome beim Vogelbesitzer oder seiner Familienangehörigen, die Umgang mit den Tieren hatten, ist es angebracht den Arzt auf die Ansteckungsmöglichkeit hinzuweisen.

Durch die Anwendung spezieller Antibiotika kann der Patient in kurzer Zeit geheilt werden.